Birsfelden liegt 259 m ü. M. an der Mündung der Birs in den Rhein. Es ist damit die tiefstliegende Gemeinde des Kantons Baselland

von rico loosli webmaster und provider
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Auch der tiefstgelegene Punkt des Kantons befindet sich in Birsfelden, auf 246 m ü. M. an der Birsmündung in den Rhein. Die Birs bildet die Grenze zur Stadt Basel im Westen; im Norden und Nordosten bildet der Rhein die natürliche Grenze zu Basel und Riehen (Kanton Basel-Stadt) sowie zu Grenzach-Wyhlen (Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz). Im Osten und Süden grenzt Birsfelden an Muttenz. Zur Gemeinde gehören auch das Kraftwerk Birsfelden und der Rheinhafen Birsfelden. Die Fläche der Gemeinde beträgt 252 Hektaren, davon sind 81 % Siedlungsflache, 18 % Landwirtschaftsgebiet und 1 % Wald.
 

Stein- und bronzezeitliche Funde sowie Reste einer römischen Warte im Sternenfeld belegen die frühe Besiedelung der Birsmündung. Der Birsfelder Hof war schon im Hochmittelalter bekannt und gehörte den Grafen von Homberg und dem Kloster St. Alban in Basel. Nach dem Bau einer festen Holzbrücke 1425 über die Birs entwickelte sich auf dem Birsfeld eine kleine Brückensiedlung. Der grosse Aufschwung erfolgte aber erst nach der Kantonstrennung der beiden Basel im Jahr 1833, als die Birs Kantonsgrenze und Birsfelden Zollort wurden. In der Folge entstanden Gasthäuser mit Stallungen und Fuhrhaltereien mit Vorspannpferden. Dank seiner günstigen Verkehrslage unweit des frühen Industrieviertels St. Albantal, liessen sich hier auch viele Arbeitskräfte nieder. Birsfelden gehörte lange zur Gemeinde Muttenz und erhielt erst 1874 den Status einer eigenständigen Einwohnergemeinde. Ab 1923 befand sich der Basler Flughafen auf dem «Sternenfeld» und Birsfelden war mit dem ganzen europäischen Luftverkehrsnetz verbunden. 1950 wurde dieser «internationale» Flugplatz zu klein und man verlegte ihn nach Blotzheim, wo der jetzige Flughafen Basel-Mülhausen entstand.

Der Name Birsfelden bedeutet «bei den an der Birs liegenden Feldern». Erstmals erwähnt wird er um 1748/67 (dasjenige Gut […] so heut unter dem Namen Birsfeld bekannt ist). Die mittelalterliche Siedlung, die östlich der Birsmündung am Rhein lag, hiess Klein-Rheinfelden.[2] In der regionalen Umgangssprache wird Birsfelden auch «Blätzbums» genannt.[3] Diese Bezeichnung findet sich erstmals in der Mitte des 20. Jahrhunderts bezeugt und könnte fasnächtlichen Ursprungs sein.

 

 

Birsfelden Hafenareal

 

 

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Die Schweizerischen Rheinhäfen (früher Rheinhäfen beider Basel) sind eine Anstalt öffentlichen Rechts im Besitz der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt, die drei Hafenteile entlang des Rheins bewirtschaftet. Diese Binnenhäfen stellen die wichtigste Drehscheibe des Im- und Exports der Schweiz dar.

Die Freiheit der Schifffahrt auf dem Rhein, der von Rheinfelden bis Rotterdam schiffbar ist, wird von der Mannheimer Akte vom 17. Oktober 1868 garantiert. Damit besitzt die Schweiz einen völkerrechtlich garantierten Zugang zum Meer und kann seit 1992 über den Main-Donau-Kanal auch Ungarn und Südeuropa erreichen.

Schon seit der Antike ist der Rhein ein wichtiger Transportweg zwischen der Nordsee und dem Mittelmeer. Es wurde gerudert, gesegelt, gestakt und getreidelt, und bis ins 19. Jahrhundert hinein auch die Flößerei betrieben.

Im 19. Jahrhundert wurde der bis dahin frei mäandrierende Oberrhein begradigt und in ein festes Bett gezwungen. Dadurch verstärkte sich die Strömungsgeschwindigkeit, was zu einer verstärkten Erosion führte. Dies erschwerte die Schifffahrt enorm und der Abschnitt zwischen Strassburg und Basel galt daher für moderne grosse Motorschiffe als unpassierbar.

1902 publizierte der Ingenieur Rudolf Gelpke die Schrift «Die Ausdehnung der Grossschifffahrt auf dem Rhein von Strassburg nach Basel», in der er darlegte, dass der Oberrhein bis Basel schiffbar sei. 1903 führte er den praktischen Beweis, indem er mit dem Schraubendampfer «Justitia» bis zur Mittleren Brücke fuhr. Am 2. Juni 1904 erreichte als erster Schleppzug der Schleppdampfer «Knipscheer IX» mit dem mit 300 Tonnen Kohle beladenen Schleppkahn «Christina» am Haken Basel.

Die erste[1] Basler Hafenanlage wurde zwischen 1906 und 1911 am Rheinkilometer 168.0 auf der linken Rheinseite, also im St. Johann, gebaut. Dieser älteste Basler Rheinhafen wurde 2010 stillgelegt und die Hafenanlagen abgebrochen. Heute steht hier der Campus der Chemiefirma Novartis; das Rheinbord wurde der Allmend zugewiesen und zu einer Promenade ausgebaut.

1914 begann die Planung für einen Hafen in Kleinhüningen. 1919 begann der Aushub des ersten Hafenbeckens, im August 1922 legte der erste Schleppzug an.

1936–1939 wurde im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprojekts des Basler Arbeitsrappens in Kleinhüningen das Hafenbecken II von Hand ausgehoben. Es wurde nach dem 2. Weltkrieg in Betrieb genommen. Das Aushubmaterial wurde für die Aufschüttung der Stehrampen des Fussballstadions St. Jakob verwendet.

Zwischen 1937 und 1940 wurden auch in Birsfelden und Muttenz Hafenanlagen gebaut.

Die Schifffahrt war allerdings sehr stark vom Wasserstand abhängig, vor allem bei Niedrigwasser konnte manchmal tage- oder wochenlang gar nicht gefahren werden. Das änderte sich, als Frankreich in den 1950er Jahren den Grand canal d'Alsace fertigstellte. Seither ist der Oberrhein, ausgenommen bei Hochwasser, weitgehend unabhängig vom Wasserstand schiffbar.

2007 wurden die drei Rheinhäfen von Basel, Birsfelden und Muttenz in der öffentlich-rechtlichen Gesellschaft «Schweizerische Rheinhäfen» zusammengeführt. Der rechtliche Sitz der Gesellschaft ist Birsfelden, die Direktion hat ihren Sitz in Basel..